Als Tesla sein erstes Modell, den Roadster, auf den Markt brachte, gab es fast keine Elektrofahrzeuge auf dem Markt. Das hat sich nun geändert: Mehr als ein Jahrzehnt später ist der Markt für Elektrofahrzeuge dramatisch gewachsen. Produktionsexperten glauben jedoch immer noch, dass das Unternehmen von Elon Musk noch keine echten Konkurrenten hat.
Ist Tesla heute Marktführer?
Derzeit ist Tesla die mit Abstand dominierende Kraft in der Elektrofahrzeugindustrie. Die rund 45.000 Euro teure Limousine Model 3 war 2020 das meistverkaufte Elektroauto der Welt. Aber auch namhafte Automobilhersteller streben die Marktführerschaft an. Denn das Interesse der Investoren an Elektrofahrzeugen wächst unaufhaltsam.
Zudem werden weltweit die Abgasnormen verschärft. In wenigen Jahren wird die Zulassung von Neufahrzeugen mit Verbrennungsmotor in mehreren Ländern und Regionen verboten, darunter in Kalifornien und anderen Bundesstaaten der USA sowie in Norwegen, Großbritannien, Japan, Thailand und Israel.
Hauptakteure des Marktes
Mit dem Model 3 bietet Tesla ein Einstiegsmodell der kalifornischen Marke an. Die Reichweite eines Elektroautos mit einer Länge von rund 4,70 Metern beträgt 350 Kilometer. Um mit Tesla zu konkurrieren, positionieren sich große Hersteller mit eigenen Elektrofahrzeugmarken.
Volvo
Volvo betritt nun das Spielfeld als neuer Wettbewerber. Polestar entwickelt sich zu einer reinen Elektromarke und wird nun eigenständig designen, entwickeln und bauen. Polestar ist auch in Bereichen aktiv, in denen bisher nur Hybride angeboten werden.
Jaguar
Jaguar will Tesla-Fans nach Großbritannien holen. Mit dem I-Pace stellt Jaguar sein erstes reines Elektroauto auf Augenhöhe mit dem Model S mit 75-kWh-Akku. Bei einem Preis von rund 80.000 Euro kann der I-Pace rund 500 Kilometer zurücklegen.
Audi
Audi hat jetzt Plug-in-Hybride wie den Q7 e-tron oder den A3 e-tron. Bei reinen Elektrofahrzeugen sieht das aber nicht so rosig aus: Der lange angekündigte Q6 wurde bisher nur als e-tron quattro concept für die Forschung gezeigt, und als Wasserstoffversion des h-tron. Die Serienversion lässt jedoch auf sich warten.
BMW
Ohne Zweifel hat BMW mit dem elektrischen i3 Mut bewiesen. Mit einem Einstiegspreis von knapp 35.000 Euro liegt es auf dem Niveau von Tesla. Die Reichweite beträgt mit einem Range Extender rund 330 Kilometer. Mit einer Länge von 4 Metern fällt das Fahrzeug jedoch eine Nummer kleiner aus.
Einen direkten Konkurrenten zum Model 3 bietet BMW noch nicht an. 2022 ist jedoch ein i5-Modell als Crossover geplant. Anders als beim i3 setzt das Unternehmen nun auf eine größere Massentauglichkeit und verwendet daher traditionellere Materialien als beim i3.
Volkswagen
VW bietet den e-Golf für 35.900 Euro an. Damit ist Wolfsburger so teuer wie sein i3-Konkurrent, er legt 300 Kilometer zurück und ist mit 4,26 Metern bei weitem kein Konkurrent des Model 3. Außerdem plant VW ein Elektro-SUV: Das SUV liegt auf Augenhöhe mit dem Audi E-Crossover Q6 und e-tron, allerdings hat dieses Modell mit drei Sitzreihen die Nase vorn. Doch damit nicht genug, denn VW bietet auch den Elektro-Bulli an. VW I.D. Buzz soll 2022 auf den Markt kommen, er wurde als Bus konzipiert, soll autonom fahren und laut VW eine Strecke von bis zu 600 Kilometern zurücklegen.
Mercedes
Mercedes hat seine Elektrofahrzeuge unter dem Namen „EQ“ vereint, was für Electronic Intelligence steht. Das erste Modell der EQ-Familie war der EQC aus dem Jahr 2019, der mit einer einzigen Ladung rund 500 Kilometer zurücklegen konnte. Das Kompakt-SUV könnte mit Tesla, dem Audi e-tron (dem elektrifizierten Nachfolger des Q5) und dem 2022 erwarteten BMW i5 konkurrieren.
Opel
Das Konzept des ersten Ampera passte Opel nicht, weil die Käufer sich für dieses Modell schlichtweg nicht interessierten. Doch der Ampera-e kann die Herzen der Käufer erwärmen: Sein amerikanisches Pendant, der Chevrolet Bolt, wurde bereits in den USA annonciert.
Der Ampera-e kostet laut Opel rund 40.000 Euro, seine Passagiere können rund 520 Kilometer zurücklegen. Mit knapp 4 Metern Länge konkurriert er direkt mit i3 und e-Golf, aber das Model 3 rangiert eine Klasse höher.
Was man abschließend sagen kann
Volkswagen arbeitet an einer umfassenden Elektrooffensive, die massive Investitionen in Ladestationen sowie mehrere europäische Batteriefabriken umfasst. Darüber hinaus hat Ford vor kurzem mit dem Verkauf seines ersten Elektrofahrzeugs, dem Mustang Mach-E Crossover, begonnen. Laut Analysten hat das Modell Tesla bereits einen Anteil am US-Markt gekostet. Und laut Experten, die nach dem Scheitern des GM EV1 Ende der 1990er Jahre an der Entwicklung von Elektrofahrzeugen beteiligt waren, kommt der Mach-E einem Elektroauto am nächsten, das mit Tesla konkurrieren könnte.